Variablenarten
Drittvariablen
Definition
Drittvariablen stellen einen Oberbegriff für alle Variablen dar, die weder als unabhängige noch als abhängige Variablen zu bezeichnen sind.
Beispiel
Beispielsweise kann man beim Vergleich einer Trainingsbedingung mit einer Kontrollbedingung im Hinblick auf den Erwerb mathematischer Kompetenzen die Intelligenzleistungen der Probanden als Drittvariablen heranziehen. Diese kann etwa als sogenannte Moderatorvariable in Erscheinung treten und den Zusammenhang zwischen Prädiktorvariable und Kriterium beeinflussen (moderieren). Zum Beispiel kann das Training bei Personen mit höherem IQ einen größeren bzw. geringeren Effekt besitzen als bei Probanden mit niedrigerem IQ. Die Berücksichtigung von Drittvariablen wird im Folgenden noch genauer erläutert werden.
Moderatorvariablen
Moderatorvariablen können von Mediatorvariablen abgegrenzt werden. Eine Moderatorvariable ist eine Drittvariable, die den Einfluss einer Prädiktorvariable auf eine Kriteriumsvariable moderiert. Der moderierende Einfluss wird als Moderatoreffekt, Interaktionseffekt oder Wechselwirkungseffekt bezeichnet. Beispielsweise könnten soziale Ressourcen (z.B. Familie, Freunde usw.) den Zusammenhang zwischen Stress und Gesundheit moderieren. Hoher Stress könnte sich etwa bei Personen mit niedrigen sozialen Ressourcen besonders negativ auf die Gesundheit auswirken (Abb. 15).
Mediatorvariablen
Eine Mediatorvariable ist eine Drittvariable, durch welche eine Prädiktorvariable eine Kriteriumsvariable beeinflusst. Beispielsweise könnten wahrgenommene Ressourcen als Mediatorvariable den Einfluss von Stress auf die Gesundheit vermitteln. Nach Abb. 16 wirkt sich Stress einzig über die wahrgenommenen Ressourcen auf die Gesundheit aus. Denkbar wäre darüber hinaus ein direkter Einfluss von Stress auf Gesundheit, der in Abb. 16 jedoch nicht eingezeichnet wurde. Auch komplexere Beziehungsgeflechte wie zum Beispiel moderierende Mediatoren oder mediatierende Moderatoren können existieren. Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden sich unter anderem bei Baron und Kenny (1986).