Beobachtung
Beispiel: Beobachtungen mittels Eyetracker
Unter dem Begriff Eye-Tracking versteht man die Beobachtung und Aufzeichnung von Blickbewegungen einer Person mittels technischer Hilfsmittel (dem Eyetracker). Dabei lassen sich unter anderem zwei Arten von Blickbewegungen unterscheiden:
Arten von Blickbewegungen
- Fixationen: Bei diesen werden Fixationspunkte (bestimmte Punkte im Raum) fokussiert, d.h. mit dem Blick erfasst. Fixationen dienen der Informationsaufnahme. Die Augen verharren dabei nicht in einer absoluten Ruheposition, sondern es treten kleinere, unwillkürliche Augenbewegungen wie zum Beispiel Driftbewegungen oder Mikrosakkaden auf (nähere Informationen hierzu finden sich z.B. bei Bente, 2004).
- Sakkaden: Bei Sakkaden handelt es sich um kurzzeitige Sprünge von einer Fixation zur nächsten. Man kann auch von einem Blickwechsel sprechen. Aufgrund der schnellen und ruckartigen Augenbewegungen erfolgt während der Sakkade keine Informationsaufnahme.
- Video 1: Eytracking, ein Film von: Barbara Pleskac, Mirko Melcher et al. Entstanden an der THM Gießen im Sommersemester 2011.
Arten von Aufzeichnungsgeräten
Fixationen und Sakkaden lassen sich gemeinsam mit Mausbewegungen, Mausklicks, Tastatureingaben und Videosignal aufzeichnen. Bezüglich der Aufzeichnungsgeräte können zwei Arten von Eyetrackern unterschieden werden:
- Überkopfsysteme: Diese Systeme, auch head-mounted Eyetracker genannt, werden am Kopf der Versuchsperson befestigt. Sie enthalten neben dem Gerät zur Erfassung der Blickbewegung eine Szenenkamera, die in der Regel das Sichtfeld des Probanden aufzeichnet. Dadurch wird der Blickpfad des Versuchsteilnehmers aufgenommen, der sich währenddessen relativ frei bewegen kann.
- Ferngesteuerte Systeme: Solche Systeme werden auch als remote eyetracker bezeichnet. Hier ist der Eyetracker nicht mit der Versuchsperson verbunden, sondern die Aufzeichnung erfolgt berührungsfrei, z.B. durch Infrarotlicht und Videoaufzeichnung der Augen. Nach erfolgreicher Kalibrierung kann der Proband seinen Kopf relativ frei in einem bestimmten Radius bewegen.
ferngesteuerte Systeme
Cornea Reflex Methode
Eine besonders gängige Methode zur Aufzeichnung von Blickbewegungen stellt die videobasierte bzw. Cornea Reflex Methode dar (Abb. 4). Bei dieser wird ein schwacher Infrarot-Lichtstrahl aus kurzer Distanz vom Eyetracker auf das Auge gerichtet. Nach erfolgter Kalibrierung nimmt das Gerät ein Video der Augen auf, welches die Pupillen und deren Reflexpunkt des infraroten Lichtes auf der Hornhaut beinhaltet. Diesen Reflexpunkt bezeichnet man als Cornealen Reflex. Andere Aufzeichnungsverfahren nutzen beispielsweise Nachbilder auf der Retina, die elektrische Spannung zwischen Netz- und Hornhaut oder die Reflexion von verspiegelten Kontaktlinsen.
Cornealer Reflex